Marinewesen bearbeitet als Studien- und Lehrbehelf für ..., Wien, 1912; p 231

Verzeichnis häufig vorkommender maritimer Ausdrücke und deren Bedeutung.

abfallen, den Wind mehr von rückwärts nehmen; mit dem Buge vom Winde abwenden.

abfieren, nachlassen eines Taues (einer Kette u. dgl.).

abflauen (flauen), nachlassen des Windes; ein schwacher Wind ist "flau".

abrüsten eines Schiffes nach dessen Außerdienststellung.

abschrappen, abkratzen (einer Roststelle, eines schadhaften Anstriches etc.).

abtreiben, unwillkürliches Versetztwerden des Schiffes durch Wind oder Strom.

Abtrift (die), seitliche Abweichung vom Kurse, infolge seitlichen Winddruckes oder Seegang.

achter, rückwärtiger Teil des Schiffes; gegen rückwärts (gelegen) mit Bezug auf das Schiff.

Achterdeck, rückwärtiger Teil des Deckes.

Achterwind, von rückwärts wehender Wind (ein mit Achterwind fahrender Segler segelt "vor dem Winde"

Admiralitätsanker, früher allgemein, jetzt in beschränktem Maße gebräuchliche Ankerart mit fixen Armen und darauf senkrecht stehendem Stocke.

Ahming (die), Dezimeterskala am Vor- und Achterschiffe, um die jeweilige Tauchung (den Tiefgang des Schiffes) ablesen zu können (z. B. in Dezimetern).

Aktionsradius nennt man die Strecke, die ein Schiff (Torpedoboot) mit einer einmaligen Kohlenfüllung zurücklegen kann.

anholen eines Läufers (Taues), einer Kette u. dgl. anziehen.

Ankermanöver, nebst dem Manöver um zu ankern auch die Einrichtung eines Schiffes für das Werfen und Lichten der Anker in ihrer Gesamtheit.

anlegen, sich mit einem Boote längs eines Schiffes, mit einem Schiffe längs einem Molo u. dgl. vorübergehend oder bleibend vertäuen.

anluven, mit dem Buge gegen den Wind wenden (sich schärfer an den Wind legen beim Aufkreuzen) im Gegensatze zum abfallen

anpreien (preien), anrufen, wobei man sich im Verkehr von Schiff zu Schiff (Torpedoboot) eines Sprachrohres (Megaphons) bedient.

aufgeien, zusammenziehen der Segel mittels der hiezu vorhandenen Geitaue.

aufkreuzen (lavieren),
scharf am Winde segelnd serpentinenartig hin- und herfahren, um gegen die Windrichtung Weg zu machen.

auftakeln, montieren der Takelage (und der Segel).

auslugen (Ausluger),
schauen, spähen (mit dem Umschauhalten nach in Sicht kommenden Objekten betrauter Posten, besonders bei Nacht wichtig).

ausrüsten eines Schiffes für die Indienststellung.

außenbord, wird in der Bedeutung an der Außenseite des Schiffes gelegen (befindlich etc.) gebraucht.

ausstechen einer Kette (Taues) heißt ein Stück von ihr auslaufen lassen.

Ausstich ist der Teil einer Kette (eines Schlepptaues u. dgl.), der ausgestochen wurde.

Back (die), Tischgenossenschaft der Matrosen (nicht in Messen speisender Personen) an Bord.

Backbord (backbord),
linke Seite (Hälfte) des Schiffes, links.

Backbordhalsen, mit dem Winde von "backbord" segelnd

backe Segel, sind Segel, die den Wind von vorne bekommen, daher die Fahrt des Schiffes hemmen. Ein unbeabsichtigtes "back" werden der Segel, z. B. infolge Umspringen des Windes, nennt man "eine Eule fangen".

backsen (eines Geschützes), dessen Seitenrichtung verstellen.

Backspiere (die), Spieren, die von Kriegsschiffen im Hafen seitlich ausgelegt werden, um die im Wasser befindlichen Boote daran befestigen zu können.

Backstagwind, ein etwa 45° schräg von achter gegen das Schiff (die Segel) wehender Wind.

baggern, ausheben des Grundmateriales unter Wasser, z. B, zwecks Vertiefung eines Hafens. Der Apparat hiezu heißt "Bagger",

Bake (die), gemauertes (fix aufgestelltes) Seezeichen zur Bemarkung einer seichten Stelle (Untiefe).

Balje (die), kleiner Bottich.

Ballast (der), eigens im untersten Schiffsraume gestaute Gewichte (Gußeisen, Blei etc.), um durch Tieferlegung des Schwerpunktes die Stabilität des Schiffes zu erhöhen.

Banjerdeck (das), eines der unteren Schiffsdecke, in der Regel das dritte von oben.

Bark (die), Barkschiff,
Dreimastsegler mit Quersegeln an den zwei vorderen Masten.

Barkasse (die), schweres Boot (Ruderbarkasse, Dampfbarkasse).

Barke (die), kleiner Küstenfahrer.

Barre (die), durch Anschwemmung (Sedimente) entstandene seichte Stelle an Flußmündungen.

Batteriedeck (Batterie),
das dem Oberdecke nächstfolgende Deck, das bei älteren Schiffen die Hauptbestückung zu tragen hatte.

beidrehen, durch entsprechende Segelstellung die Fahrt des Schiffes aufheben, entsprechend dem Stoppen der Dampfer.

Beilbrief (Meßbrief),
eines der Schiffspapiere, genaue Vermessungsdaten des Schiffes enthaltend.

beiliegen, durch Verkürzung und entsprechende Stellung der Segel die Fahrt des Schiffes auf ein Mindestmaß herabsetzen.

Beischiff, zugeteiltes Schiff (etwa einer Anstalt, einem nicht in See gehenden Schulschiffe u. dgl.)

belegen, festmachen eines Taues.

Belegpöller, eingebaute Pöller für das Festgeben der Taue (Ketten u. dgl.).

Besegelung, Schnitt und gesamte Anordnung der Segel eines Schiffes.

Besteck (das), nach geographischer Länge und Breite angegebene Schiffsposition.

Besteckrechnung die zu deren Ermittlung vorzunehmende Rechenmethode.

betonnen, bezeichnen einer Untiefe, beziehungsweise eines Fahrwassers durch eine Warnboje (Tonne) od. dgl. Seezeichen.

Betting (die), solid eingebauter Eisenpöller am Schiffe, um den die Ankerkette zur Verminderung der Auslaufsgeschwindigkeit geführt ist.

bindseln (anbindseln),
mittels dünnen Garns anbinden (eine "Bindselung" nehmen = machen).

Block (der), Gehäuse samt ein oder mehreren eingefügten Rollen für Flaschenzüge (Taljen, Takel).

Böe (die), Windstoß; böiger = stoßweise wehender Wind.

Boje (die), runder verankerter Schwimmkörper, an dem sich Schiffe vertäuen (oder zur Bezeichnung von Untiefen Warnbojen u. dgl.).

Bootsmann, ältester Unteroffizier der Berufsseemannschaft (Deckspezialität) und als solcher die erste Person des Mannschaftsstandes an Bord.

Bord (der), auch in den verschiedensten Kombinationen gebräuchlich: Bordwand, Steuerbord, Außenbord. So lange ein am Winde segelndes Schiff den Wind von derselben Seite beibehält, zieht es "einen Bord" (Segelbord).

Boxer (der), kleiner gedrungener Schleppdampfer.

Bratspill (das), Winde zum Ankerlichten mit horizontaler Welle.

Brecher (der), sich am Kamm überstürzende Wellen.

Breitseite (breitseits)
des Schiffes ("Breitseite" mitunter auch für das gleichzeitige Abfeuern aller Geschütze einer Bordseite gebraucht).

Brigg (die), kleinerer Zweimastsegler mit Quersegeln an beiden Masten (wenn die Masten nur eine Stenge führen, "Brigantine" genannt)

Brikett (das), ziegelförmig gepreßte Steinkohle; für größere Schiffe vorwiegend im Gebrauche.

Brise, stetig wehender, jedoch nicht stürmischer Wind (leichte Brise, frische Brise).

Bug (der), Schiffsvorderteil.

Buganker, die vorne angebrachten Hauptanker des Schiffes.

Bugspriet (das), das am Buge schräg herausstehende Rundholz der Takelage.

Bugstopper (der), am Buge angebrachte Vorrichtung, um im Bedarfsfalle das Auslaufen der Ankerkette zu verhindern.

Chaland (der), flaches pontonartiges Boot für Truppenlandungen u. dgl. Zwecke.

Convoi (der), Vereinigung mehrerer Schiffe unter einem Geleite.

Cyklone (Zyklone, die),
Wirbelsturm (der Typus für tropische Orkane).

Deck (das), auch in verschiedenen Verbindungen gebraucht (Oberdeck, Zwischendeck, Deckstützen etc.).

deinsen, sich in der Heckrichtung, d. h. gegen rückwärts mit einem Schiffe bewegen,.

Deplacement, Gewicht der vom Schiffe verdrängten Wassermasse (in Tonnen á 1000 kg).

Destillator, dient zur Erzeugung von Trink und Kesselspeisewasser.

Deviation, lokale, durch die schiffsmagnetischen Kräfte hervorgerufene Ablenkung der Kompaßrose an Bord.

Dock (das), Anlage zur vollkommenen Trockenlegung von Schiffen (Trockendock, Schwimmdock).

Dollbord (der), oberer Rand eines offenen Bootes.

Drainage (die), das ganze System von Pumpen u. dgl. Einrichtungen, die der Entwässerung des Schiffsinnern und dessen einzelner Teile dient (nötigenfalls auch zur Überflutung solcher Räume).

Dregg (der), kleiner vierarmiger Anker, mittels welchem eine am Grunde liegende Kette (ein Kabel u. dgl.) aufgegriffen und an die Oberfläche gebracht werden kann. Der Vorgang hiebei wird

dreggen (dretschen) genannt; auch mit einer losen Taubucht kann gedretscht werden, um einen über den Grund ragenden Gegenstand aufzufinden (Prinzip des Minensuchens).

Dulle (Rojdulle, die),
runder Ausschnitt am Dollborde, um die Bootsruder (Riemen) einzulegen.

Dünung (die), der dem Winde mitunter vorausgehende Seegang (meist beim Herannahen stürmischen Wetters, oder im Bereiche eines benachbarten Sturmgebietes).

dwars, gleichbedeutend mit senkrecht zur Kielrichtung (ein Dwarswind weht genau von der Seite. Ein Segler, der den Wind dwars hat, segelt "mit halbem Winde").

einholen, einziehen eines Taues, einer Flagge etc.

Embargo (das), eine Art Repressalie.

Ende (das), mitunter anstatt des Wortes "Tau" gebraucht, z. B. an einem zu streichenden Boote wird ein "Bordende" befestigt, um dessen Abtreiben zu verhindern.

entern, Kampfesweise zur Zeit der Segelschiffahrt: stürmen eines feindlichen Schiffes; im weiteren Sinne klettern, klimmen - die Mannschaft entert in die Takelage auf (aufentern).

Eskadre (die), größerer Verband von Kriegsschiffen.

Etmal (das), durch Rechnung ermittelte Schiffsposition (Besteck).

Faden (der), englisches Tiefenmaß = 1,83 m.

Fall (der), starkes Tau zum Hissen der Raaen, um die Segel zu strecken (z. B. Bramfall.) Die Neigung der Masten gegen achter heißt auch deren "Fall".

Fallreep (das), die seitlich angebrachten Schiffstreppen.

Fanal (das), Leuchtfeuer (Seeleuchte) - aus dem Italienischen.

Fangleine, ein zugeworfenes Tau, z. B. einem herankommenden Boote.

Flagge, Kriegs-, Handels-, Signal-, Rheder- etc. Flagge.

Flaggenkapitän, der Kommandant eines Flaggenschiffes.

Flaggenoffizier, Seeoffizier, welcher eine Admiralcharge bekleidet.

Flaggenschiff, das einem Flaggenoffizier (Kommodore) unterstellte Schiff, auf dem dessen Kommandoflagge weht.

flott, im Wasser frei beweglich, z. B. flottmachen eines auf Grund geratenen Schiffes.

Flotte, die ganze oder ein Hauptteil der Seestreitmacht

Flottille, Verband von Torpedofahrzeugen und Booten, meist unter Führung eines Kreuzers

Flur (-platte, -holz), Eindeckung unterer Raumteile des Schiffes, um sich darauf bewegen zu können.

Fockmast, vorderster Mast.

Focksegel (Fockraa),
unterste Quersegel (Quersegelstange) des Fockmastes (in Booten und kleineren Fahrzeugen das vordere Segel).

Fregatte (die), einstiger schnellsegelnder Kriegsschiffstyp; vollgetakelt, mit zwei übereinander liegenden Batterien, wovon die eine in der Regel frei auf Deck installiert war.

frischen (des Windes),
zunehmen der Windstärke.

Gaffel (die, Gaffelsegel),
Rundholz, welches in nach aufwärts geneigter Lage vom Maste in der Längsrichtung des Schiffes gegen achter angebracht ist (dient auf Segelschiffen für das Gaffelsegel).

Gallion (die), Mannschaftsabort, im Vorschiff gelegen.

Gangspill (das), Winde zum Ankerlichten mit vertikaler Welle (bei verschiedenen Lastarbeiten usw. benötigt).

Garn (das), dünnes Hanftau (Spagat).

Gast (der), niedere Unteroffizierscharge, auch mit Bezug auf gewisse Verrichtungen gebraucht, z. B. Bootsgast, Bramgast usw.

Gatt (das), Öffnung, Durchlochung.

geien (Geitaue), siehe "aufgeien".

gekreuzte See entsteht beim Aufeinandertreffen verschieden gerichteter Wellenprofile, am ausgeprägtesten im Zentrum eines Wirbelsturmgebietes.

Gezeiten (die Tiden),
abwechselndes Spiel von Ebbe und Flut. Springgezeiten bei Voll- und Neumond = größter Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser; Nippgezeiten = geringster Unterschied zwischen Flut und Ebbe bei den Quadraturen (Halbmond).

gieren, hin- und herschwingen, z. B. eines mit langem Ausstiche vor Anker liegenden oder geschleppten Schiffes infolge frischen Windes oder Seeganges (das Schiff macht "Gierschläge").

Gig (das), elegantes Ruderboot für den ausschließlichen Gebrauch des Flaggenoffiziers, Schiffskommandanten u. dgl. Personen. Es gibt auch Dampfgigs.

Gissung (die), Ableitung der Schiffsposition im Wege der Kurskoppelung an Hand der gesteuerten Kurse und jeweils darin zurückgelegten Weges (285).

Glas (das, glasen), der Stundenschlag an Bord (an der Schiffsglocke).

Gräting (die), Gitterwerk zum Bedecken von Luken u. dgl.

Großmast, der zweite Mast von vorne.

Großsegel (Großraa), das unterste Quersegel (Quersegelstange) des Großmastes (in Booten und kleineren Fahrzeugen das zweite Segel von vorne).

Halse (die), ein Tau, das den Segeln einen Halt gegen vorne gibt. Man sagt daher, ein Segler fährt mit Steuerbord- oder Backbordhalsen, je nach dem der Wind von der Steuerbord- oder Backbordseite auf die Segel einfällt.

halsen, vor den Wind in der Weise wenden, daß der Segler nach der Wendung den Wind von der anderen Bordseite bekommt.

Havarie (die), irgend ein Schaden (Defekt) am Schiffe, der Maschine, der Ladung u. dgl.

Heck (das), Hinterteil des Schiffes (Heckflagge, Hecklicht - usw.).

Helling (die), der Teil einer Werfte, auf dem die Schiffe gebaut werden.

Hennegatt (das), die Öffnung am Heck, durch die der Stamm des Steuers in das Schiffsinnere ragt.

hissen, etwas mittels eines Taues (Kette u. dgl.) emporheben (emporziehen).

Hochseetorpedoboot,
Torpedoboot von größerem Tonnengehalt, das somit auch seetüchtiger ist und einen größeren Aktionsradius besitzt.

Hulk (der), altes, seeuntüchtig gewordenes Schiff, das nunmehr zur Bequartierung oder dergleichen untergeordneten Zwecken benützt werden kann.

Interimspaß, eines der Schiffspapiere, das bei Ankäufen im Auslande vorübergehend die Nationalität des Schiffes nachzuweisen gestattet.

Jacht (Yacht, die), Luxus- oder Vergnügungsfahrzeug (Höchsten und hohen Persönlichkeiten zur Verfügung gestellte, eigens hiefür gebaute Schiffe).

Jakobsleiter, Tauleiter mit Holzsprossen, z. B. von den, Backspieren herabhängend, damit die Mannschaft in die Boote oder aus diesen heraufgelangen kann.

Jolle (die), kleines, zwei- bis sechsruderiges Ruderboot (es gibt auch Segeljollen).

Jolltau, ein über ein bis zwei Rollen flaschenzugartig geleitetes Tau, das zum Hissen benutzt wird.

Kabine, kleiner, kammerartiger Schlaf- und Wohnraum an Bord.

Kajüte (die), Schlaf- und Wohnraum des Schiffskommandanten und höherer Befehlshaber an Bord.

kalfatern, abdichten der Fugen bei Holzbeplankungen (Z. B. der Decke) durch Eintreiben von Hanfeinlagen und Ausgießen mit Pech.

Kaper (der, kapern), zur Wegnahme von feindlichen Handelsschiffen autorisiertes Privatschiff, worunter man das "Kapern" versteht.

kappen, ein Tau (Rundholz oder dergleichen) rasch durchschneiden (mit einem Beil durchschlagen).

kentern, umkippen (seitliches Umschlagen) eines schwimmenden Objektes (Schiffes, Bootes).

Kiel (der), der unterste Konstruktionsteil des Schiffes, sozusagen dessen Rückgrat. Allmählich sich einstellende Biegungen des Kieles nennt man (namentlich bei Holzschiffen) einen "Kielbruch".

kielholen, seitliches Neigen kleinerer Fahrzeuge, durch absichtliche Verlegung von Gewichten u. dgl. zu dem Zwecke, die Wasserlinie abdichten (kalfatern), ein Leck ausbessern zukönnen u. dgl. Ist auch der Name für eine einstmalige schwere Bestrafung zur See.

Kimm (die), Begrenzung des Meereshorizontes bei freiem Ausblicke in See (auch eine schiffbauliche Benennung für den unter Wasser am meisten ausladenden Teil des Schiffskörpers). Ist ein Küstenstrich vorgelagert, so nennt man sie "Strandkimm".

Klampe (die), metallene Führung zum Einlegen eines Taues. An Wänden angebrachte Bügel, die eine Leiter oder Treppe ersetzen, nennt man Tretklampen (z. B. außenbords beim sogenannten Gefechtsfallreep).

klar, zum sofortigen Gebrauche (Ausführung) bereit (seeklar, dampfklar), im weiteren Sinne alles, was sich in gutem Zustande befindet, beziehungsweise einen klaglosen Betrieb verheißt; hell brennende Laternen sind auch "klar".

Klippe, kleine, inselartige (meist felsige) Erhebung aus dem Meere, die selbst bei Flut noch über Wasser hervorragt (im Gegensatze zu Riff).

Klipper (der), schlank gebauter Segler, der vermöge seiner Besegelung besonders gut gegen den Wind aufzukreuzen vermag.

Klüse(die), mit metallischer Fütterung versehene Öffnung durch die die Ankerkette (Ankerklüse) oder ein starkes Tau u. dgl. läuft.

Klüver (der), die vordersten Dreiecksegel des Schiffes (Bootes).

Knoten (der), entspricht bei Angabe von Schiffsgeschwindigkeiten einer Seemeile / h; bei Tauwerk auch im landläufigen Sinne gebräuchlich.

Koje (die), in Kabinen oder sonstwo fix eingebaute Schlafstellen an Bord.

Kombüse (die), Kochherd (Küche) an Bord.

Kommodore, mit dem Kommando über mehrere Schiffe (Fahrzeuge) betrauter Linienschiffskapitän; auch bei Yachtklubs gebräuchlicher Chargengrad.

Kompaß, an Bord in fixer Installierung gebräuchlich (Regelkompaß, Brückenkompaß, Steuerkompaß u. dgl.

kompensieren (eines Kompasses) nennt man die tunlichste Beseitigung der durch die schiffsmagnetischen Kräfte hervorgerufenen Ablenkungen der Rose mittels eigens hiezu vorhandenen Vorrichtungen an Schiffskompassen

Kondensator, der Teil der Schiffsmaschinenanlage, der den Zweck hat, den gebrauchten Dampf zur Wiedergewinnung von Wasser (auch aus Gründen der Wärmeökonomie) niederzuschlagen.

Korvette (die), früherer Typ eines schnellsegelnden dreimastigen Kriegsschiffes mit nur einer Batterie.

Kran (der), zum Heben von Lasten (Bootskran, Ankerkran, Drehkran usw.).

Krähennest, erhöhte Plattform am Mast zur Aufnahme von Personen für den Auslug und für die Schußbeobachtung.

krängen, seitliches Überneigen eines Schiffes (Bootes). Das Maß der Seitenneigung ist die Krängung.

Kreuzer schnellfahrendes, im Gegensatze zum Schlachtschiffe schwächer armiertes und gepanzertes Kriegsschiff verschiedenster Größe. Durch Adaptierung von Handelsschiffen gewonnene Kreuzer nennt man Hilfskreuzer.

Kreuzmast, der rückwärtigste Mast bei dreimastigen Schiffen.

Kutter (der), kleineres, gedecktes Segelfabrzeug (Yacht) mit einem Maste und typischer Besegelung.

laufendes Gut, das ganze, nicht fix angebrachte, somit bewegliche Tauwerk der Takellage, im Gegensatze zum "stehenden Gut".

Läufer (Boots-), das bewegliche, anzuholende "laufende" Tauende eines Flaschenzuges.

lavieren, siehe aufkreuzen.

Lebendes Werk, die unter Wasser befindlichen Konstruktionsteile des Schiffskörpers, im Gegensatze zum ausgetauchten Schiffsteile, der das "Tote Werk" genannt wird.

Leck (das, lecken), ein Unterwasserschaden am Schiffskörper, der ein Eindringen des Wassers zur Folge hat (das Schiff "leckt").

Lee, die vom Winde abgekehrte Seite (die Richtung, nach der hin der Wind weht), im Gegensatze zu "Luv".

Leik (das), die Einsäumung der Segel (durch Einnähen eines Taues hergestellt).

lichten (eines Ankers)
heißt, den Anker aus dem Grunde heraufhissen.

Lichter (der), zum Lastentransport eingerichtetes Fahrzeug (Kohlenlichter, Wasserlichter) ohne Eigenbewegung.

Linienschiff, dreimastiges Kriegsschiff alten Typs, mit drei übereinander liegenden Batterien, dient auch als Bezeichnung für modernes Schlachtschiff.

Log (das), nautisches Hilfsmittel zur Messung der Schiffsgeschwindigkeit; der Vorgang wird "logen" genannt.

Lot (das), nautisches Hilfsmittel zum Messen der Wassertiefe.

Lotse (der, Pilot), mit den örtlichen Verhältnissen wohl vertrauter Seemann, dem die navigatorische Führung des Schiffes im schwierigen, lokal begrenzten Fahrwasser anvertraut wird.

Lugger (der), zwei- bis dreimastiges Segelfahrzeug ohne Quersegel.

Luke (die), Öffnung im Deck (Lichtluke, Niedergangsluke, Ladeluke); oder an der Bordwand (Seitenlichtluke).

Luv (anluven), die Richtung, von der der Wind weht (die dem Winde zugekehrte Seite), im Gegensatze zu "Lee". Anluven heißt mit dem Buge gegen den Wind wenden.

Maat (der), etwa dem Zugsführer äquiparierende niedere Unteroffizierscharge.

Mars (die), der im Volksmunde als "Mastkorb" bezeichnete Teil der Takelage.

Marsgast, niedere Unteroffizierscharge der Deckspezialität.

Marssegel (Marsraa),
das der Marsraa angehörende Segel. Marsraaen sind die zweiten Quersegelstangen eines Mastes (von unten gezählt), doch führen Handelsschiffe fast durchwegs zwei Marsraaen, haben daher auch zwei Marssegel, ein unteres und ein oberes.

Megaphon, ein groß dimensioniertes Sprachrohr, dessen man sich beim mündlichen Verkehr von Schiff zu Schiff (auf größere Entfernungen, bei Lärm u. dgl.) bedient.

Messe (die), gemeinsamer Speise- und Wohnraum für bestimmte Personen einer Schiffsbemannung

Mine (Seemine), verankerte submarine Sprengwaffe.

mittschiffs, die der Symmetrielinie in der Längsachse des Schiffes entsprechende Richtung (Lage).

Molo (der, die Mole),
Hafenschutz- oder Uferbau (welch letzterer meist senkrecht zur Uferlinie steht), an dem Schiffe mitunter anlegen können.

Nock (die), äußerstes Ende einer Spiere (Raa, Gaffel).

Oberdeck, das oberste, somit im Freien liegende Deck (mitunter auch Manöverdeck genannt).

Ökonomische Fahrgeschwindigkeit nennt man jene Fahrgeschwindigkeit, bei der das Schiff mit einem bestimmten Quantum Brennmaterials die weiteste Entfernung zurückzulegen vermag (je nach dem Schiffstyp meist zwischen 9 bis 15 Seemeilen stündlicher Fahrt gelegen).

ösen, ausschöpfen, z. B. eines vollgelaufenen Bootes. Der hiefür eigens vorhandene flache Schöpfer heißt "Ösfaß".

Pardune (die), schräg gegen achter zur Bordwand fahrendes Haltetau der Stengen (Masten).

Patentanker sind Anker verschiedener Konstruktion mit beweglichen Ankerarmen und ohne eigentlichen Ankerstock; dermalen überwiegend (namentlich auf Kriegsschiffen) im Gebrauche.

Patentlog (das), mit einem Zählwerk versehenes Log, das den zurückgelegten Schiffsweg jeweilig abzulesen gestattet.

peilen, anvisieren eines Objektes, z. B. behufs Festlegung der Schiffsposition durch Rückwärtseinschneiden. Hiezu bedient man sich zumeist eines eigenen Instrumentes, der Peilscheibe oder des Kompasses.

Penische (die) Fahrzeug für Lastentransport ohne Eigenbewegung (Kohlenpenische usw.).

Periskop, optisches Instrument für Unterseeboote, um sich im untergetauchten Zustande über Vorgänge an der Oberfläche orientieren zu können.

Persenning (die), Schutzplache aus imprägnierter oder geteerter Leinwand.

Pfahlmast, ein Mast ohne Raasegel (meist aus einem Stücke) im Gegensatze zum "Vollmast".

Pferdeleine, sehr starkes Hanftau (eigenartig geschlagen).

Pilot (der), siehe Lotse, nebstbei die Benennung englischer Segelhandbücher.

Pirat (der), Seeräuber.

Plätte (die), eine Art Lastenfahrzeug (Munitionsplätte, Taucherplätte usw.).

Postenquantum, das militärische Wachkontingent an Bord.

preien, siehe anpreien.

Prise (die), erbeutetes feindliches Privatgut zur See (Schiff, Ladung).

Propeller (der), Schiffsschraube.

Pütze (die), kleines Pütl (Holzschaff).

Quai (der), steinerner Uferbau in Häfen, an dem die Schiffe in der Regel anlegen können.

Quarantäne (die), die Kontumaz, der Schiffe mit ansteckenden Krankheiten an Bord (oder aus Gegenden kommende Schiffe, wo derartige Krankheiten grassieren) unterworfen sind.

Quartier (das), Unterteilung der Schiffsbemannung.

Quartiermeister, niedere Unteroffizierscharge.

Raa (die), Quersegelstange, an der die Segel befestigt (angeschlagen) werden. Auch Schiffe ohne Besegelung haben zuweilen Raaen, z. B. um Signale zu hissen (Signalraa, auf Kriegsschiffen allgemein gebräuchlich).

Rack (die), Bügel aus Tau oder Eisen, mittels welchem Raaen und Gaffeln an den Mast gehalten werden.

Ramme (die, rammen),
Schiffssporn am Buge (Rammbug). Das Anrennen eines Schiffes durch ein anderes, gleichgültig ob absichtlich oder unabsichtlich, heißt rammen.

rank ist ein Schiff von geringerer Stabilität, das sich leicht nach der Seite neigt (im Gegensatze zu "steif").

Raum (der), die tiefer gelegenen Teile des Schiffsinnern (Laderaum).

raumer Wind, ein mehr von achter mit Bezug auf den Kurs wehender Wind. Ein Wind, der gegen achter dreht, raumt, im Gegensatze zu schrallen.

Reep (das), Tau, zumeist in spezieller Verwendung, z. B. Steuerreep = die flexible Übertragung der Steuerleitung auf das Steuerrad (auch wenn aus anderem Materiale hergestellt, so benannt) u. dgl.

reffen (Reff, das), verkürzen der Segel wegen Frischen des Windes (größere Segel haben mehrere Reffe, die "eingestochen", beziehungsweise wieder "ausgestochen" werden).

Registertonne (die), Maß zur Angabe des Raumgehaltes eines Schiffes, 2,83 m3

Reling (die), oberster Teil der Bordwand eines Schiffes; den obersten Rand bildet die Relingsleiste.

Repressalie (die), internationales Zwangsmittel.

Reprise (die), eine wiedergenommene Prise.

Retorsion (die), ein internationaler Vergeltungsakt.

Rhede (die), offener (nicht im Innern eines Hafens gelegener, daher im allgemeinen nicht geschätzter) Ankerplatz.

Riemen (der), zur Vorwärtsbewegung dienendes Ruder in Booten ("Ruder" heißt im maritimen Sprachgebrauche das Steuerruder).

Riff (das), nahe an die Oberfläche ragende, meist felsige Untiefe, die auch bei Niedrigwasser (Ebbe) nicht trocken liegt (im Gegensatze zur Klippe).

rojen, rudern in Booten (die Ausschnitte am Dollbord, in die die Riemen eingelegt werden, heißen Rojdullen; mitunter sind statt der Rojdullen metallene Gabeln, Rojgabeln, vorhanden).

rollen, das Hin- und Herschwingen eines Schiffes um seine Längsaxe infolge Seeganges.

Ruder (das), Steuerruder.

Schäckel (der), U-förmiger Eisenbügel mit Bolzen, zur Verbindung von Ketten untereinander, oder an einer Boje u. dgl. (einschäckeln), weiters die Benennung für ein 25 m langes Stück Kette = ein Schäckel, aus denen sich die Ankerketten zusammensetzen.

schamfielen, das Reiben eines Taues u. dgl. im schädigenden Sinne.

Schären (die), Klippen und kleine Inseln an der finnischen und skandinavischen Küste.

Scheilicht (das), fensterartige Öffnung zum Zwecke der Erhellung eines Raumes (Kabine).

Scherstock (der), sockelartige Einsäumung der Luken (meist 20 bis 30 cm hoch), mitunter leicht gepanzert.

scheuern, reiben (das Waschen des Deckes nennt man auch scheuern). Kleinere Fahrzeuge (Torpedoboote), die häufig anzulegen haben, sind seitlich mit einer "Scheuerleiste" versehen.

Schiemannsarbeiten,
sind die an oder mit den Tauen vorzunehmenden maritimen Arbeiten verschiedener Art, wie Stiche, Knoten, Splissungen u. dgl.

Schlag (der), das Herumlegen eines Taues (Kette) um einen runden Gegenstand, z. B. Schlag um die Betting.

Schlagseite nennt man eine konstante Seitenneigung (Krängung) des Schiffes, die durch einseitigen Wassereinbruch u. dgl. Ursachen entstanden ist.

schleppen, ein schwimmendes Objekt mittels eines anderen ziehen (remorkieren), in Schlepp nehmen.

schlingern, die aus Roll- und Stampfbewegungen zusammengesetzte Bewegung eines Schiffes, z. B. bei gekreuzter See.

schlüpfen lassen, vollständiges Auslaufenlassen eines Taues (Kette u. dgl.).

Schoner (der), kleinerer Zweimastsegler mit Quersegeln bloß am vorderen Maste.

Schote (die), die nach unten wirkenden Taue eines Segels, mit denen es ausgespannt erhalten wird.

Schotte (die), vertikale Wand im Schiffsinnern, z., B. wasserdichte Schotte, zur Unterteilung des Schiffes in einzelne wasserdichte Abteilungen (Kompartiments).

schrallen (des Windes),
drehen des Windes von achter gegen vorne mit Bezug auf den Kurs, im Gegensatze zum "Raumen" des Windes.

Schwabber (der), aus geschlissenen Tauresten hergestellte Quaste, die zum Auftrocknen dient.

schwaien, drehen eines Schiffes um seinen Anker (Boje), z. B. infolge Umspringen des Windes. Ein vor einem Anker liegendes Schiff ist frei schwaiend. Ein Schiff kann auch mittels ausgebrachter Enden (Anker) willkürlich geschwait werden, z. B. um in einer bestimmten Lage vertäut zu werden.

See (die), wird auch der Seegang (die Wellenbewegung der Meeresoberfläche) genannt, ruhige, leichtbewegte, schwere See usw.

seefest (machen), versichern der Gegenstände an Bord, damit sie bei Seegang nicht ihre Lage verändern können. Eine der Seekrankheit nicht unterworfene Person ist auch "seefest".

seeklar, bereit, um in See zu gehen (die Maschine ist "dampfklar").

Seemeile, nautisches Maß = 1853 m

Slip (der), die Einbuße an der theoretisch an Hand der Propellerumdrehungen zu gewärtigenden Fahrgeschwindigkeit eines Schiffes (Bootes) infolge der Wasserwiderstände.

Slipper (der), Vorrichtung zum plötzlichen Auslösen einer Rückhaltvorrichtung, z. B. um den Anker fallen zu lassen (zu werfen).

Sood (der, Bilge), der unterste Raum des Schiffes.

Soodpumpe, dient zur Entleerung des Soodraumes (Soodes) durch Auspumpen des Soodwassers.

sorren, mittels Tau, Kette oder Spannschrauben fest verbinden (Tausorrung, Kettensorrung, Sorrstangen, z. B. zum seefest machen der Geschütze).

Spant (der), Schiffsrippe, wesentlicher Bestandteil der Schiffskonstruktion, an dem die Außenbeplankung des Schiffes angebracht wird; auch im konstruktiven Sinne gebräuchlicher Ausdruck (der größte [vollste] Umfang des Schiffskörpers ist der Hauptspant).

Spiere (die), dünnes Rundholz (z. B. Backspiere).

splissen (Splissung), verbinden eines etwa gerissenen Taues durch ein systematisches Ineinanderfügen der einzelnen Duchten (Stränge), ist eine Schiemannsarbeit.

Stabilität, die unerläßliche Eigenschaft eines Schiffes, sich nach erfolgter Seitenneigung wieder aufzurichten.

Stag (der), fixes Haltetau der Masten und Stengen gegen vorne.

stagen, durch den Wind gehen eines aufkreuzenden Seglers. (bis in den Wind anluven und anschließendes Abfallen nach der anderen Seite), normales Manöver beim Lavieren.

stampfen, das abwechselnde Ein- und Austauchen des Vor- und Achterschiffes bei Seegang in der Längsrichtung des Schiffes.

Stander (der), maritimes Rangs- oder Kommandoabzeichen (Kommodorestander, Anciennitätsstander).

Stapel (der, Helling),
Unterbau für ein zu erbauendes Schiff an einer Werfte (das Schiff geht vom Stapel = Stapellauf).

stehendes Gut, alles unbewegliche (fix angesetzte) Tauwerk einer Takelage, im Gegensatze zum laufenden Gut

steif, ist ein Schiff mit großer Stabilität, das sich rasch wieder aufzurichten trachtet, wenn es eine Seitenneigung erfährt (im Gegensatze zu rank).

Stenge (die), Rundholz, aus dem der oberste Teil eines Mastes besteht (Vollmasten haben in der Regel einen Untermast, eine Mars- und eine Bramstenge).

Steuerbord (steuerbord),
rechte Seite (Hälfte) des Schiffes, rechts.

Steuerbordhalsen, mit dem Winde von "steuerbord" (scharf am Wind) segeln.

Steven (der), der vorderste und rückwärtigste Teil des Schiffsgerippes, in den die Kielkonstruktion übergeht (Vorsteven, Achtersteven, Rudersteven).

Stewart (der), (sprich Stjuart), Schiffskellner.

Stich (der), alle üblichen Arten Taue zu knüpfen oder Gegenstände vorübergehend anzubinden.

stoppen, halten (innehalten) eines Taues (Kette), der Maschine, der Fahrt des Schiffes usw.

Stopper (der), Hemm- oder Klemmvorrichtung.

Strecktau, gespanntes Tau, das zum Anhalten oder dgl. dient.

streichen, senken, herablassen, z. B. eines Bootes. "Die Flagge streichen" hieße sich ergeben (Flaggen werden »eingeholt«).

Taifun (Typhoon, der),
die tropischen Orkane (Zyklone der ostasiatischen Gewässer).

Turbine (die), (Schiffsturbine), maschinelle Anlage, bei der der Dampf, zum Unterschiede von den Kolbenmaschinen, auf ein System zueinander schräg stehender Flächen wirkt und dadurch die Propellerwelle in Umdrehung versetzt.

unklar, nicht bereit (durch irgend einen Umstand nicht allsogleich gebrauchsfähig, z. B. ein Tau, das sich verschlungen hat, ist "unklar").

Unterraa (die), die unterste Quersegelstange eines Mastes (im besonderen: Fockraa, Großraa etc.).

verholen heißt, ein Objekt (Schiff, Boot) ohne die eigenen Bewegungsmittel (Maschine, Segel) nach einem benachbarten Orte (in eine geänderte Lage), z. B. mittels ausgebrachter Enden bringen.

verkatten (eines Ankers)
heißt, diesem mittels eines zweiten Ankers einen sicheren Halt am Grunde geben - zum Unterschiede vom Ankern mit zwei oder mehr Ankern, wo jeder einzeln geworfen wird. Am häufigsten sind Anker fix ausgelegter Vertäuungen, z. B. von Bojen "verkattet".

vertäuen heißt, ein schwimmendes Objekt (Schiff, Schwimmdock etc. anbinden; man "vertäut" das Schiff an einer Boje, an einem Molo etc. Senkrecht zum Ufer in unveränderlicher Lage vertäute Schiffe liegen in "Vierkantvertäuung".

Vollmast, ein mit Quersegeln ausgestatteter Mast, zum Unterschiede von Pfahlmast, der keine Raaen führt.

Vollschiff, Segler mit drei (mitunter auch mehr) Vollmasten.

Volltakelage, Takelage, die sich aus Vollmasten zusammensetzt.

Vor-, kennzeichnet die Zugehörigkeit zum vorderen Teile des Schiffes (Vorschiff, Vorsteven, Vorbatterie etc.).

vorne, in der Richtung des Buges an Bord und außerhalb des Schiffes im Gegensatze zu "achter", z. B. "Alle Mann vorne", "Ein Dampfer vorne in Sicht!" etc. Schräge Richtungen werden z. B. durch "vorne Steuerbord", "achter backbord" etc. charakterisiert.

Wante (die), fix angebrachte Haltetaue zur seitlichen Festigung der Masten (Stengen).

Werfte (die), Schiffsbauetablissement (Bootswerfte).

Werp (das), ein dem Verholen dienendes, außerhalb des Schiffes befestigtes Tau. Sich mittels eines Werps verholen, heißt "werpen".

Wimpel (der), dreieckige Flagge - in besonders schmaler Ausführung Kommandowimpel der Kriegsschiffe.

Windfang (der), Ventilationsrohr (Schacht) mit einer Haube. Aus Segelleinwand erzeugte Ventilationsschläuche nennt man "Windsegel".

Wrack (das), ein durch Unfall (Schiffbruch) unbrauchbar (schadhaft) gewordenes Schiff oder Fahrzeug. Ein Wrack kann sowohl treiben als auch gestrandet (gescheitert) oder gesunken sein.

Wurfanker, kleiner Anker, der auch mit einem Boote rasch ausgebracht werden kann (auch die schweren Anker können im Bedarfsfalle mit Booten ausgebracht werden, doch sind hiezu gewisse Vorbereitungen nötig).

Wurfleine, dünne (meist mit einer Holzbirne versehene) Leine, die sich gut werfen läßt (z. B. beim Anlegen von Schiffen gebraucht, um stärkere Taue damit herüberzuholen).

Zelle (die), systematische Unterteilung des Zwischenraumes bei Schiffen mit Doppelboden (bei großen Schiffen allgemein), um das Eindringen von Wasser bei lecker Außenhaut zu begrenzen. Um die Zellen nach Bedarf entleeren (füllen) zu können, sind sie in die Drainage einbezogen.

Zelt, zum Schutze des Oberdecks vor Regen und Hitze; je nachdem sie flacher oder abschüssiger gesetzt werden, spricht man von "Zelten in Sonnenfall" oder "Regenfall".

Zerstörer (Torpedobootszerstörer), schnellfahrende Fahrzeuge, die ebenso zur. Bekämpfung feindlicher Torpedoboote (mittels der Schnellfeuerartillerie) als zu Angriffen gegen Schlachtschiffe (mittels der Torpedowaffe) verwendet werden.

Zurüstung ist der Zustand eines im wesentlichen fertiggestellten Schiffes, das für die Ausrüstung bereitgestellt wird

Zutakelung (die), betrifft alles, was zur Bemastung (Besegelung) eines Schiffes oder Bootes gehört.

Zwillingsschrauben, zwei Propeller haben fast alle Kriegsschiffe und größeren Torpedofahrzeuge. Bei großen Schiffen mit Turbinenmaschinen kommen drei und mehr Propeller zur Anwendung (Dreischrauben-, Vierschraubenschiff).